Kirchturm endlich wieder mit Kreuz

Kirche Heilig Geist Fischbach

Es wird vielen Bewohner_innen in Nürnberg Fischbach aufgefallen sein. Der Turm der katholischen Kirche Heilig Geist hat wieder ein Kreuz. In einer spektakulären Aktion wurde das neue Kreuz – Abmessungen 4,65 m x 3 m; Gewicht 450 kg – per Kran vom Parkplatz rund 30 m hochgezogen und an seinen Platz auf dem Flachdach des Kirchturms gebracht. Handwerker haben es dort fachgerecht installiert. Die Freude ist groß, dass das „Fischbacher Wahrzeichen“, wie es Einige nennen, wieder da ist und nachts von oben leuchtet.

„Wohltuend“ ist das für eine Anwohnerin, die zur Segnung des Kreuzes gekommen ist; mehrere Leute sagen, es habe etwas gefehlt, als das Kreuz weg war. Über drei Jahre musste die Gemeinde „ohne“ auskommen. Als bei dem alten Kreuz wieder einmal die Neonröhren kaputt waren, was bei Sturm und Gewitter des Öfteren passierte, beschloss man in der Kirchengemeinde, die Beleuchtung zeitgemäß auf umweltfreundliche LED umzustellen. Dabei machte man die Entdeckung, dass das Turmkreuz baufällig und durchgerostet war. Aus Sicherheitsgründen musste es damals unverzüglich abgebaut werden.

Ein Ersatz sollte schnellstmöglich beschafft werden – doch so einfach war das nicht. Zu den Beschaffungskosten mussten Auslagen für die erforderliche Dachöffnung des Turms und ein Spezialgerüst hinzugerechnet werden. Die Sanierungskosten summierten sich auf insgesamt 50 000 €, für die die Kirchengemeinde keinerlei Zuschüsse seitens des Bistums erwarten konnte. Außerdem war die Zustimmung des Denkmalschutzes nötig; und es galt, die alten Baupläne des Kirchturms von der Stadt zu beschaffen, um die sichere Befestigung des neuen Kreuzes entsprechend der statischen Vorgaben gewährleisten zu können.

Um das nötige Geld aufzutreiben, wurden die Gemeindemitglieder um Spenden gebeten. Ein Spendenbarometer im Schaukasten informierte ständig über den Stand der Einnahmen. 11 000 € kamen auf diese Weise zusammen. Den Rest übernimmt nun die Kirchenverwaltung.

Wichtiges Zeichen
Alle Hürden sind genommen. Auf dem Parkplatz steht ein neues sonnengelbes Stahlkreuz mit LED-Beleuchtung in Längs- und Querbalken. Anders als das alte ist es feuerverzinkt und pulverbeschichtet – zum Schutz vor Korrosion. Der alte Metallträger – ebenfalls verrottet wie das Kreuz - wurde entfernt und ein neuer auf dem Turm installiert. Bei der Segensfeier verweist Pfarrer Burkhard Lenz auf die tiefe Bedeutung, die das Kreuz als Zeichen für den Erlösungstod Christi für die Gläubigen habe. Wichtig bezeichnet es der Geistliche, dass es endlich wieder vom Turm der Kirche weithin sichtbar sei. Er hebt die Hand zum Segen und besprengt das Kreuz mit Weihwasser, bevor es in den Himmel hochgehoben wird und seinem Standort entgegen schwebt.

Auf dem Parkplatz stoßen die Gäste der Segnungsfeier auf das Ereignis an. Sie finden es auch als Gemeinde bedeutungsvoll, ein Kreuz auf ihrer Kirche zu haben. Dieser Ort sei für sie sehr wichtig, weil er Beheimatung im Glauben biete, sagt jemand. „Wir Christen müssen uns nicht verstecken“, meint ein anderer, auch wenn die Kirche derzeit einiges aufzuarbeiten habe.

Die Kirche Heilig Geist in Fischbach bildet mit Bürgeramt Ost und Schule ein denkmalgeschütztes Ensemble. All diese Gebäude wurden in den sechziger Jahren in der damals üblichen Betonbauweise errichtet. Bauschäden treten an Bauwerken aus dieser Zeit vermehrt auf. Auch aus der Mauer des Kirchturms Heilig Geist haben sich immer wieder Steine gelöst, weshalb Ausbesserungsarbeiten dringend erforderlich sind. Spenden sind deswegen weiterhin willkommen.

Ulrike Pilz-Dertwinkel